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Reges Interesse bei der DOKE-Informations-Veranstaltung


Die Fachstelle Diversitätsorientierte Organisations- und Kompetenzentwicklung im Land Berlin hat sich offiziell vorgestellt: Bei der digitalen Informationsveranstaltung am 17. März 2022 gab das DOKE-Team einen Überblick über das Angebot des Projekts von BQN Berlin und das laufende Interessenbekundungsverfahren – und etwa 20 Vertreter*innen verschiedener Berliner Senats- und Bezirksverwaltungen folgten der Einladung.


„Alle Berliner*innen kommen in ihrem Leben mit Verwaltungen in Kontakt“, erklärt Dr. Sonja Dudek, Referatsleitung des Referats Diversity und Chancengleichheit der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS), in ihrem Grußwort. Deshalb müssten sich Behörden an der heterogenen Lebens- und Bedarfsplanung der Berliner Bevölkerung orientieren. Schließlich seien Verwaltungen dafür da, um politische Entscheidungen vorzubereiten und umzusetzen, die für die Berliner*innen eine große Rolle spielen. „Denn es ist klar, dass wir jeden Tag mit Vielfalt umgehen – die Frage ist nun, wie wir es tun. Im Bereich Diskriminierungsschutz und Teilhabeförderung habe sich bei den Berliner Verwaltungen auch durch neue Rechtsgrundlagen schon einiges bewegt. Doch würden Stimmen aus der Zivilgesellschaft immer lauter, die nach mehr Repräsentanz verlangen.


Deshalb sei die Fachstelle DOKE, die von der Abteilung Antidiskriminierung der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert wird, ins Leben gerufen worden, um beim Thema Diversity niedrigschwellig Orientierung zu bieten. „Ich freue mich sehr, dass wir BQN Berlin dafür als kompetente Organisation gewinnen konnten.“


Netzwerkpflege und nachhaltige Prozesse


Serdar Yazar, Geschäftsführer von BQN Berlin, betont: „Ein Markenzeichen von BQN Berlin ist, über Netzwerke unterschiedliche Lebenswelten zusammenzutragen – von Zivilgesellschaft und Wissenschaft bis hin zu Gewerkschaften, Unternehmensverbänden und Beschäftigtenvertretungen.“ Von besonderer Bedeutung sei hierbei, alle Erkenntnisse aus dieser Netzwerkpflege zurück in die Fachdiskurse, gesetzlichen Rahmenbedingungen und politischen Strukturen zu spiegeln.


BQN Berlin bringe zudem große Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dem Öffentlichen Dienst mit – und darin, wichtige Fragen in jeweilige Strukturen zu übersetzen und dabei Aspekte wie Commitment, Widerstände und Veränderungsbereitschaft im Blick zu haben. Am Ende stünde immer die Frage: „Wie können wir Ihr Vorhaben so nachhaltig wie möglich und in dem Tempo, das ihrer Organisation zuträglich ist, realisieren?“


Think Tank, Beratungsstelle und Prozessbegleitung


„Mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz, dem Diversity-Landesprogramm und dem relativ neuen Partizipationsgesetz in der Migrationsgesellschaft sind gesetzliche Grundlagen und eine Diversity-Landesstrategie geschaffen worden, durch die sich einige To Do’s für die Berliner Verwaltungen ergeben”, fasst DOKE-Projektleiterin Sharon Orias zusammen. Die Fachstelle unterstützt von nun an Bezirks- und Senatsverwaltungen im Land Berlin bei der Initiierung und Umsetzung ihrer dezentralen Diversity-Vorhaben. Die Arbeit der Fachstelle DOKE steht dabei auf drei Säulen: Einem Think Tank, einer Beratungsstelle sowie einer prozessorientierten Beratung und Begleitung mit Fokus auf die Förderung von Vielfalt. (Hier finden Sie ausführlichere Informationen zu dem Angebot).


Die Teilnehmenden nutzten die Veranstaltung rege, um ihre Fragen zu dem Angebot zu stellen. Von besonderem Interesse war das Thema Diversity-Sensibilisierung bei Mitarbeitenden der Behörde: „Sensibilisierung fängt für mich bei der Führungskraft an, die Organisationskultur muss an dieser Stelle geeicht werden”, merkt eine Teilnehmerin an. „DOKE kann in solchen Fällen diversitätsorientiert beraten und überlegen, welche Schulungsbedarfe es überhaupt gibt und welche Diversity-Teilaspekte in welchem Rahmen berücksichtigt werden sollen“, erklärt dazu Marta Gębala aus dem DOKE-Team.


Von kleinen Organisationseinheiten hin zu großen Behörden


Eine andere Teilnehmerin rückte als Bedarf ein grundsätzliches Diversity-Konzept in den Vordergrund – denn es brauche häufig einen ganzheitlichen Ansatz und roten Faden, um eine solche Veränderungsdynamik in den Organisationsstrukturen in Gang zu bringen. Außerdem seien oft einzelne Personen in Behörden alleine mit dem Diversitätsthema betraut – „da bräuchte ich auch zwischendurch einfach Brainstorming-Partner*innen.” Auch hier würde die Beratungsstelle greifen, die für anlassbezogene Beratungsanliegen oder „kleinere” Beratungsanfragen in einem Umfang von maximal 20 Stunden, eingerichtet wurde, wie Sharon Orias ausführt.


Hinsichtlich der Prozessbegleitung, bei der jeweils eine Bezirks- und eine Senatsverwaltung bis Ende des Jahres bei ihrem Diversity-Vorhaben unterstützt werden, wurde die Frage gestellt, ob sich dafür auch einzelne Organisationseinheiten bewerben könnten. Dies sei durchaus möglich, hänge aber auch vom Diversity-Vorhaben ab, so Sharon Orias. Um zum Beispiel die Personalgewinnung und -auswahl diversitätsorientierter zu gestalten, brauche es auch die entsprechenden mit dem Arbeitsbereich verknüpften Abteilungen.


Zusätzlich wurde die Befürchtung geäußert, dass solche Prozesse länger dauern könnten als die anberaumte Projektlaufzeit bis Ende des Jahres. „Wir haben eine starke Hands-on-Mentalität – und legen bei der Auftragsklärung genau fest, was in diesem Zeitraum realistisch angegangen werden kann“, erklärt DOKE-Mitarbeiter Ivan Felipe Martinez Valencia. Und Lilia Youssefi von der LADS fügt hinzu: „Wir hoffen, dass die Fachstelle DOKE über diesen Projektzeitraum bestehen bleibt – es wäre wünschenswert, dass es auch längerfristig eine solche Begleitung für Verwaltungen gibt.“


Die Bewerbung für die prozessorientierte Beratung und Begleitung für ein selbstgewähltes Diversity-Vorhaben im Zeitraum 15. April 2022 bis 31. Dezember 2022 ist noch bis zum 8. April 2022 möglich. Weitere Informationen dazu sowie das Interessenbekundungsformular finden Sie hier. Bei allen Fragen rund um die Fachstelle DOKE können Sie sich jederzeit an das Team unter fachstelle.doke@bqn-berlin.de wenden.


Eine Dokumentation der Informationsveranstaltung finden Sie hier.

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